Solingen-Gräfrath mit souveränem Derbysieg

Dass der HSV Solingen-Gräfrath das Niederrhein-Derby gegen den TuS Lintfort derart klar dominierte, war im Vorfeld nicht zu erwarten. Das Team von Trainerin Kerstin Reckenthäler gewann letztendlich vor (nur) 192 Zuschauern 36:30 (20:13). Pia Adams (10/1) sowie die beiden Außen Lucy Jörgens und Jule Polsz (je 7) waren für den HSV am erfolgreichsten, Mariel Wulf (8) und Maxime Drent (7/5) für Lintfort.


Nele Weyh, Hannah Kamp und Sina Ehmann fehlten erkrankt, einige Spielerinnen waren angeschlagen. „Wir sind längst nicht mehr in der Favoritenrolle“, erklärte Reckenthäler angesichts der angespannten Personalsituation. Dennoch hatte sie ihr Team einmal mehr excellent auf den Gegner, der in Bestbesetzung angetreten war, eingestellt. Der Rückraum mit Vanessa Brandt, Mandy Reinarz und Pia Adams stellte den Lintforter Mittelblock durch kluge Spielanlage und Rollenverteilung vor große Aufgaben. Und die HSV-Deckung agierte umsichtig. Die Ballgewinne nutzten vornehmlich Lucy Jörgens und Jule Polsz zu einfachen Gegenstoß-Erfolgen.
Einmal kam Lintfort zum Unentschieden – das 1:0 durch Adams glich Wulf aus. Ab da dominierte nur noch die Heimmannschaft. Jörgens war es auch, die mit zwei schnellen Treffern hintereinander für den ersten Sechs-Tore-Vorsprung sorgte (10:4, 12.). Die Einwechslung von Prudence Kinlend brachte Lintfort zwar mehr Durchschlagskraft, aber nicht den nötigen Erfolg. Kreisläuferin Carina Senel stellte für den HSV auf 18:8 (21.). Lintfort kämpfte sich noch einmal zum 20:13-Halbzeitstand ran und gleich nach der Pause verkürzte die wurfgewaltige Mariel Wulf auf 14:20.


Aber viel mehr ließ der HSV nicht zu, fand immer die passende Antwort und zeigte sich spielfreudig und mannschaftlich geschlossen. Als Vanessa Brandt das 33:26 (56.) erzielte war das Derby längst entschieden. Melina Fabisch setzte Jule Polsz sehenswert in Szene und die junge Kreisläuferin Lina Seiffarth (15) wurde mit den ersten Zweitliga-Einsatzzeiten belohnt.
„Das war ein verdienter und enorm wichtiger Sieg für uns“, zeigte sich Kerstin Reckenthäler erleichtert. „Ich bin sehr zufrieden mit dem Auftreten meiner Mannschaft und die paar Fehler, die sich gegen Ende der ersten Halbzeit eingeschlichen haben, sind mir im Moment egal.“

HSV: Natascha Krückemeier, Katja Grewe, Sena Gün; Carina Senel (6), Melina Fabisch, Pia Adams (10/1), Lara Karathanassis, Lina Seiffarth, Mandy Reinarz (4), Jule Polsz (7), Merit Müller, Zissi Penz, Lucy Jörgens (7), Vanessa Brandt (2).
Lintfort: Laura Graef, Alexandra Humpert; Leonie Schmidhuber (3), Prudence Kinlend (4), Jule Samplonius, Dana Gruner, Maxime Drent (7/5), Mariel Wulf (8), Pia Kühn, Jana Willing (2), Pam Korsten (1), Jonna Schaube (1), Lena Heimes (4), Jette Clauberg.