Der HSV Solingen-Gräfrath zeigte eine Woche nach der Derby-Schlappe in Lintfort sein Kämpferherz und gewann gegen das junge Team des HC Leipzig knapp 30:29 (18:15). Erfolgreichste Werferinnen vor 437 Zuschauern in der Klingenhalle waren Jule Polsz und Lara Karathanassis für den HSV und die 19-jährige Lotta Röpcke für Leipzig, alle mit jeweils sieben Treffern.
Eine Woche vor dem Spitzenspiel bei FrischAuf Göppingen erwischte der HSV den besseren Start. Das schnelle 0:1 durch Kreisläuferin Hanna Ferber-Rahnhöfer konterten Pia Adams, Mandy Reinarz, Zissi Penz und Jule Polsz in eine 4:1-Führung. Gestützt auf einige gute Paraden von Torhüterin Katja Grewe erarbeitete sich das Team von Trainerin Kerstin-Reckenthäler leichte Vorteile. Kreisläuferin Carina Senel erhöhte auf 8:4 – Gäste-Trainer Fabian Kunze zog nach einer Viertelstunde die Auszeit.
Leipzig agierte entschlossener und verkürzte durch Lotta Röpcke auf 10:12 (20.). Reckenthäler wechselte mit Lisa Kunert eine Linkshänderin auf die rechte Rückraumposition ein und agierte beim Spezialistenwechsel mit Lara Karathanassis als Spielmacherin und Mandy Reinarz im Abwehrzentrum. Mit Erfolg – zweimal Karathanassis und einmal Kunert, die mutig in die Leipziger Lücken stieß, warfen einen 16:11-Vorsprung (23.) heraus.
Mit dem Halbzeitpfiff netzte Lotta Röpcke zum 18:15-Pausenstand ein. Der 19-jährigen HCL-Spielmacherin war es auch vorbehalten, die ersten beiden Treffer nach der Pause für ihr Team zu erzielen (19:17, 34.). Der HSV zog das Tempo an und holte sich die Spielanteile zurück. Vier Treffer von Rechtsaußen Jule Polsz innerhalb fünf Minuten sorgten für einen Sechs-Tore-Vorsprung (24:18, 39.).
Aber selbst das 26:19 durch Vanessa Brandt drei Minuten später sollte keine Vorentscheidung sein. Auch, wenn der HCL deszimiert nach Solingen angereist war, mit den „jungen Wilden“ ist immer zu rechnen. Das Spiel wurde zunehmend hektischer. Und Leipzig verkürzte innerhalb drei Minuten auf 26:27 durch Lara Seidel (51.). Es wurde wieder spannend. Merit Müller erhöhte mit ihrem ersten Ballkontakt auf 28:26. Pauline Uhlmann, ihre Rechtsaußen-Kollegin auf der Gegenseite, verkürzte erneut.
Eine sehr umstrittene Zeitstrafe gegen Pia Adams (55.) brachte den Leipziger Vorteil, den Lara Seidel zum Ausgleich nutzte (28:28, 55.).
Der HSV zeigte Haltung. Entschlossen, beide Punkte in Solingen zu behalten, traf Lara Karathanassis zum 29:28, der schnelle Ausgleich erneut durch Uhlmann.
Unter Druck des Zeitspiels verwandelte Lara Karathanassis den Freiwurf zum 30:29 (57.).
Julia Weise setzte im Gegenzug den finalen Wurf an den Außenpfosten. Der HSV spielte die Uhr runter und feierte den 16. Saisonsieg.
Statistik:
HSV: Natascha Krückemeier, Katja Grewe, Carina Senel (2), Nele Weyh, Lara Karathanassis (7/2), Pia Adams (2), Mandy Reinarz (2), Jule Polsz (7), Hannah Kamp, Merit Müller (1), Zissi Penz (3), Lucy Jörgens, Lisa Kunert (4), Vanessa Brandt (2).
HCL: Saskia Richter, Janine Fleischer; Pauline Uhlmann (5), Lara Seidel (5), Jenny Ilge, Julia Weise (4), Laura Klocke, Jennifer Hofmann, Hanna Ferber-Rahnhöfer (4), Joanna Granicka (4/4), Lotta Röpcke (7), Lilli Röpcke.
Schiedsrichter: Maximilian Engeln und Felix Schmitz.
Spielverlauf: 7:2 (10.), 12:10 (20.), 18:15 (HZ), 24:19 (40.), 27:26 (50.), 28:28 (55.), 30:29 (Ende).